Dörnigheimer Dialekt: A-G
H-R // S- Z
Die folgende Liste beinhaltet eine Reihe von
Wörtern aus der Gegend zwischen Hanau und Frankfurt,
zusammengetragen von Birgit Zeitler, Andreas Steul und Gunter Heim.
- 14 Daach: 14 Tage = zwei Wochen
- 8 Daach: 8 Tage = eine Woche
- aageschisse komme: zu jemand kommen, manchmal auch Begriff
für lästige Besucher (ei die komme ja schon widder
aageschisse!), Quelle: Birgit Zeitler [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- aal Fraa (??) [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001], Andreas
Dollmann ergänzt hierzu noch: Ich kenne es als "Alte Frau"
übersetzt.
- aal Geue: Person die Dinge macht, die ihrem Alter nicht
mehr entsprechen (muss die aal Geue noch in de Dissgo erumhibbe!),
Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- aarm Siggar: "arme Zigarre" - finanziell nicht gerade gut
dastehender Mensch, Quelle: Birgit Zeitler
- Abbedidd, nix verdrebbelt un nix verschitt!
Quelle: Christel Dias geb. Lapp, Hanford, CA, USA. [Sprechprobe
von Andreas Steul:
, aufgenommen 2001]
- Abbelkrotze (Apfelgehäuse), Quelle: Birgit Zeitler aus
Dörnigheim, Jahrgang 1966
- Abee: Toilette, Abort, Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe
von Andreas Steul:
, aufgenommen 2001][Sprechprobe von Gunter Heim: ,
aufgenommen 2000]
- Abeemick: WC-Fliege, aber auch lästiger Mensch,
Quelle: Birgit Zeitler
- äbsch: beleidigt, sauer, böse, grob, Quelle:
Birgit Zeitler. Beispiel: geh fordd sonsd werd isch äbsch (sagt
ein Erwachsener zu einem Kind wenn er seine Ruhe haben will.)
[Sprechprobe von Gunter Heim:
, aufgenommen 2000]
- adärmisch: einfach, Quelle: Birgit Zeitler
- Affeheine: Schwer zu übersetzen.
Vielleicht am ehesten eine abgeschwächte Form von "Simbel"?
- Affestaa: (Affenstein) Ehemaliges Irrenhaus
in Frankfurt - "Du bringst mich noch uff de Affestaa!": entnervter
Ausruf, wenn man sich über jemand geärgert (oder sogar
gesorgt) hat. Quelle: Christel Dias geb. Lapp, Hanford, CA, USA. [Sprechprobe
von Andreas Steul:
, aufgenommen 2001]
- ah geschosse: eine Ohrfeige. Beispiel: ehwe krisst de ah
geschosse = Jetzt gibt es eine Ohrfeige. [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- ahl Muck: alte Sau, nicht unbedingt bösartig gemeint
- alderiern: du dich net immer so alderiern -- heisst nicht
so in den vordergrund spielen. Quelle: Andreas Steul
- allaans: allein (Kannst du der schon allaans die Schuh
zubinne?), Quelle: Birgit Zeitler
- alleridd: andauernd, Quelle: Birgit Zeitler
- alleweil = Schwierig zu übersetzen. Wird z.B. so
verwendet "Der Kall war alleweil Schuster" = "Der Karl war mal
Schuster" Wenn nur "alleweil" gesagt wird, ist es auch ein Ausruf des
Erstaunens. z.B. 1. Person sagt: "Isch hab gestern seit 4 Jaarn mal
widder den Kall getroffe" 2. Person sagt: "Alleweil" = Ich habe gestern
seit 4 Jahren mal wieder den Karl getroffen" - "Ehrlich" bzw. "Ist
nicht wahr" bzw. "Ach was" Wird aber auch als erschreckender Ausruf
benutzt. z.B.: 1. Person "Du der Kall ist tood" - 2. Person: "Alleweil"
= 1. Person: "Du der Karl ist gestorben" - 2.Person: "Ach du
Scheiße" Es ist auf jeden Fall ein Begriff der sehr vielseitig
eingesetzt wird. Manchmal ersetzt er auch das Wort "als", wie gesagt es
ist schwierig den Begriff direkt zu übersetzen., Quelle: Andreas Dollmann
- Allmei: Habgieriger Mensch (siehe auch Gorks oder Ungeneu),
Quelle: Birgit Zeitler
- allminanner: alle miteinander (Mir mache allminanner uff
die Kerb!), Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- als druff: Weiter draufhauen, zum Beispiel als Kommentar zu
einem Gewaltfilm. Das Wort "als" wird hier in seiner Bedeutung als
"immer" verwendet. Anderes Beispiel: Der is ja als noch nett da (Der
ist ja immer noch nicht da).
- als fort!: nur zu! Quelle: Birgit Zeitler
- Amizoisch: gängiger Begriff für Kaugummi und
sonstigen Firlefanz aus Amerika. [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Angstschissern: ängstliches Mädchen, Quelle:
Birgit Zeitler. [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- annersder: anders. Beispiel: wenn's so net geht, dann
müsse mers annersder mache.
- ausenannerklabustern: aufteilen. Quelle: Birgit Zeitler.
[Sprechprobe von Andreas Steul:
, aufgenommen 2001]
- Asoz: Asoziale, unliebsame Personen
- atzele: sich streiten, Quelle: Birgit Zeitler aus
Dörnigheim, Jahrgang 1966
- Baamsticker: ein Grundstück mit Bäumen,
wahrscheinlich vor allem Obstbäumen, darauf. Quelle: Birgit Zeitler
- Baabe: Papa. Quelle: Christel Dias geb.
Lapp, Hanford, CA, USA
- Babb: Kleber.[Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Babbelarsch: Viel-Plauderer. Quelle: Birgit
Zeitler
- babbele: reden. Beispiel: babbel ma so kaa dumm zoisch
(Rede mal so kein dummes Zeug). [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- babbisch: klebrig. Beispiel "Isch habb gans babbische
Finger von der Klehwerei" (=ich habe ganz klebrige Finger von der
Kleberei)
- Bäcker Huf: Ehemalige Bäckerei in
Alt-Dörnigheim. Freitags (und nur freitags, soweit ich mich
erinnern kann!) gabs immer "Einback", ein Hefegebäck mit
Mandelsplittern und Zuckerguss oben drauf. Hmmm.... Quelle: Birgit
Zeitler
- Bagaasch: unliebsame Personen oder Volksgruppen (vielleicht
aus dem Französischen bagage = Gepäck?)
- Balsch: Balg, kleines Kind. Beispiel: die Soibälsch
solle ma Ruh gewwe (=die Saubälger sollen ruhig sein)
- Bambelschnuut: Mensch mit ausgeprägt dicken Lippen,
Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- Banatzel: Kopf, Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe von
Andreas Steul:
, aufgenommen 2001]
- bass uff: Pass auf! [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- Batschkapp: Mütze. In Frankfurt
befindet sich ein beliebtes Musiklokal gleichen Namens. Quelle:
Christel Dias geb. Lapp, Hanford, CA, USA. [Sprechprobe von
Andreas Steul:
, aufgenommen 2001]
- batschnass: tropfnass, klatschnass, Quelle: Birgit Zeitler
- bedabbele: verstehen (Die Eiloggerei hawwe se mer schon zig
ma erklärt, awwer isch bedabbel`s eifach net = Das Einloggen in
den Computer hat man mir schon zig mal erklärt, aber ich verstehe
es einfach nicht). [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- Beese-Bube-Daach: Buss und Bettag, Quelle: Birgit Zeitler
- Bei'n Dogder: Bei wird hier in seiner Bedeutung als "zum"
gebraucht. Beispiel "wo machsdenn disch hieh? Bei'n Dogder!" = Wo gehst
Du denn hin? Zum Doktor.
- Bembel: Steinkrug für den Ebbelwoi, Quelle: Birgit
Zeitler aus Dörnigheim, Quelle: Birgit Zeitler aus
Dörnigheim, Jahrgang 1966
- Berschtebinner: Bürstenbinder (Der kann
saufe wie en Berschtebinner). Quelle: Christel Dias geb. Lapp, Hanford,
CA, USA. [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- Berzel: ein Busch Haare oder Entenschwanz. Astrid Schulze
aus Wachenbuchen fügt an: "Du reddst wie Enteberzel" = Du redest
ununterbrochen, schnell. [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- beschisse: empfindlich, beleidigt. "Sei net
immer so beschisse mit'm Esse!" (Seit nicht immer so empfindlich, was
das Essen angeht!). Quelle: Christel Dias geb. Lapp, Hanford, CA, USA. [Sprechprobe
von Andreas Steul:
, aufgenommen 2001]
- Bethmännscher: Bethmännchen (Marzipankonfekt,
Frankfurter Spezialität), Quelle: Birgit Zeitler
- Bibbs: de Bibbs hole = den Tod holen (da heelt mer sich ja
de Bibbs bei dem Sauwetter!), Quelle: Birgit Zeitler
- bickelfest: sehr fest (des Fenster is ja widder bickelfest
zu), Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- Biddels Anna: ein Bahnübergang (nur für
Fußgänger) im Wald zwischen Dörnigheim und Wilhelmsbad
auf der Höhe von "Hohe Tanne". Wahrscheinlich hat hier einmal eine
Person mit einem ähnlichen Namen wie etwa "Anna Bittel" gewohnt.
- Bierhumbe: Bierkrug, eher aus Ton. [Sprechprobe von Gunter
Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Bimbenell: Pimpinelle, Bestandteil der Grünen
Soße. [Sprechprobe von Gunter Heim:
]
- Bischem: Bischofsheim. [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Bissi: etwas. Beispiel: "Bist eh bissi durchennanner,
hä" (=du bist wohl etwas verwirrt). [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Bizzlwasser: Mineralwasser mit Kohlensäure
- Blummescherb: Blumentopf aus Ton, Quelle: Birgit Zeitler.
[Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- Blümscher: Mehrzahl von Blume, Quelle: Andreas Dollmann
- Bobbelschje: Verniedlichung eines kleinen Kindes oder eher
Säuglings. [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- Bobbes: Hinter, Gesäß. Es gibt auch ein
gleichnamiges Gebäch. Quelle: Astrid Schulze, Wachenbuchen
- Borschde: Haare, Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe von
Andreas Steul:
, aufgenommen 2001]
- Bosse mache: Possen machen, Beispiel: mach mer kaa Bosse,
Quelle: Birgit Zeitler aus Dörnigheim, Jahrgang 1966. [Sprechprobe
von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000] [Sprechprobe von Andreas Steul: ,
aufgenommen 2001]
- Braubach: Nebenbach des Mains, Quelle bei Wilhelmsbad. Man beachte: Obwohl es im
Deutschen heißt "der Bach", spricht man in Dörnigheim nur
von: "der Braubach", Braubach wird also weiblich behandelt. Astrid
Schulze aus Wachenbuchen fügt hinzu, daß Bach generell
weiblich verwendet wird: "Isch geh an die Bach".
- Breekeldibbe: weinerliches Kind, Quelle: Birgit Zeitler aus
Dörnigheim, Jahrgang 1966
- Breimaul: Dummschwätzer, Quelle: Birgit Zeitler.
[Sprechprobe von Andreas Steul:
, aufgenommen 2001]
- Brettergymnasium: Sonderschule
- Bretzelbub: Frankfurter Original, der in den
Ebbelwoikneipen Gebäck aus dem Korb verkauft - muss nicht
unbedingt ein Junge sein!, Quelle: Birgit Zeitler
- Brill, der: Brille wird typischerweise in einer
männlichen Form gebraucht: Wo is`n maan Brill schonn widder? Geb
me ma daan Brill!
- Brummdopsch: Brummkreisel. Quelle: Christel
Dias geb. Lapp, Hanford, CA, USA. [Sprechprobe von Andreas
Steul:
, aufgenommen 2001]
- Brummeldibbe: Mürrischer Mensch, Quelle: Birgit Zeitler
- brunze: pinkeln, Quelle: Birgit Zeitler
- Brutsch: e Brutsch ziehe = ein mieses Gesicht machen. Sprechprobe
- bruzzele: braten. [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- Buggel: Rücken
- Buggel nuffsteische: Du kannst mer mal de Buggel
nuffsteische: Dasgleiche wie "Du kannst mir mal den Buckel
runterrutschen", Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000] [Sprechprobe von Andreas Steul: ,
aufgenommen 2001]
- Bumbes: Darmwind, Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe von
Andreas Steul:
, aufgenommen 2001]
- Buschkopp: Ungepflegte Haartracht -
könnte mal wieder einen Friseur besuchen. Quelle: Christel Dias
geb. Lapp, Hanford, CA, USA
- Butzlumbe: Putzlappen, Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe
von Andreas Steul:
, aufgenommen 2001]
- Ceylon: alter Name für Sri Lanka, wurde in den
1980iger Jahren noch von älteren Leuten benutzt.
- daab: taub - auch im Sinn von "ungewürzt", "des
schmeckt vielleicht daab!", Quelle: Birgit Zeitler aus Dörnigheim,
Jahrgang 1966. Astrid Schulze aus Wachenbuche fügt noch an: "daab
Nuß" für dumme Person.
- Daachdieb: Tagedieb = beliebtes Schimpwort für eine
unnutze Person. [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Dabbes: Trottel
- Dachkennel: Regenrinne, Quelle: Birgit Zeitler
- dadefo: davon (dadefo is mers ganz schlecht worn), Quelle:
Birgit Zeitler
- datsche: anfassen (datsch misch emah nett so mit dahne
babbische Finger so ah = fasse mich nicht so mit deinen klebrigen
Fingern an.) [Sprechprobe von Gunter Heim:
, aufgenommen 2000]
- de Reih nach: nacheinander. Beispiel: "Drängelt me net
so, ihr kommt all noch drann, awwer de Reih nach". [Sprechprobe von
Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- De Schlaach soll eneifahrn!: Wütender Ausspruch,
Quelle: Birgit Zeitler
- degehsche: dagegen
- dehaam erum: zuhause, Quelle: Birgit Zeitler, Andreas Dollmann ergänzt
hierzu noch: Bei "dehaam erum" würde ich eher "dahaam" = "zuhause"
sagen. Demnach wäre dann auch zusätzlich das Wort "haam"
Beispiel: "Isch bin miid, isch geh jetzt haam" = Ich bin müde, ich
gehe jetzt nachhause.
- Dehts: Kopf. Beispiel: Jets gibbts was uff'n dehts. Astrid
Schulze aus Wachenbuchen fügt an "Geh me net uff`n dehs" = gehe
mir nicht auf die Nerven.
- Deiwel: Teufel
- Dene ihr: Ihre, Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe von
Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Derngem: Dörnigheim
- Dibbe: Topf, Dippemess in Frankfurt = großes Volksfest
- Dibbegucker: "Topfgucker" - Störenfried
in der Küche, der neugierig in alle Töpfe schauen muss.
Quelle: Christel Dias geb. Lapp, Hanford, CA, USA
- Dickduher: Angeber. Quelle: Birgit Zeitler
- dicke Hund: des is ja en dicke Hund! = erstaunter Ausruf
"Das ist ja unglaublich"! Quelle: Birgit Zeitler
- Die Russe komme: jetzt kommt eine Katastrophe
- Dittesem: Dietesheim
- Dogder: Doktor, Arzt. [Sprechprobe von Andreas Steul:
,
aufgenommen 2001]
- Dommdabbisch Kou: Dieses Schimpfwort beruht angeblich auf
der folgenden Anekdote: Die "Mehlmuck" (Unname eines Bauernknechtes aus
Dörnigheim) wurde einmal von einer Frau nach dem Weg nach Hanau
gefragt. Die "Mehlmuck" gab Auskunft, doch die Frau hatte wohl nicht
richtig zugehört, denn sie bewegte sich in die falsche Richtung.
Daraufhin rief ihr die "Mehlmuck" nach: "Dommdabbisch Kou, donaus hun
ich gesaat!" (Dumme, dabbische Kuh, dort hinaus, habe ich gesagt!)
Quelle: Andrea
Guevara Gonzalez aus Hanau
- Dopsch: Kreisel, der mit einer Art Peitsche
(?) immer weiter geschlagen wird. Auch Ausdruck für ein kleines
Kind (Was willst dann du klaaner Dopsch?) Quelle: Christel Dias geb.
Lapp, Hanford, CA, USA
- Dormel/Durmel: Dumme, ungeschickte Person, Quelle: Birgit
Zeitler
- Dorschenanner: Unordnung, Quelle: Birgit Zeitler.
[Sprechprobe von Gunter Heim:
, aufgenommen 2000]
- Dorschmarsch: Durchfall, Quelle: Birgit Zeitler
- dreiviertel neun: 20:45 Uhr
- Dribbdebach: Begriff aus Frankfurt und meint Sachsenhausen
als der eigentlichen frankfurter Seite des Flußes
gegenüberliegend (drüben, über dem Bach?, Kannte ich als
Kind nicht)
- Dubbe: Du hast ja en Dubbe = du spinnst wohl, nicht zu
verwechseln mit
- Dubbee (Toupet), Quelle: Birgit Zeitler aus
Dörnigheim, Jahrgang 1966
- Dudde: Tüte
- Dummbeudel: Dumme Person, Quelle: Birgit Zeitler
- dunke: tauchen, neudeutsch "dippen" (eneidunke), Quelle:
Birgit Zeitler
- Dumm un dormelisch: Da könnt ich mich dumm un
dormelisch draa esse! - es schmeckt so gut, ich kann gar nicht mehr
aufhören. Quelle: Birgit Zeitler
- Dunsel: abwertend für Frau, Quelle: Birgit Zeitler aus
Dörnigheim, Jahrgang 1966. Astrid Schulze aus Wachenbuchen
fügt an: "aal Dunsel" = alte etwas verschrobene Frau.
- Dürrabbel: ein dürrer Mensch, meist
männlich. [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- dussele: dämmern, im Halbschlaf sein
- duxisch: neblig, duster, ungemütlich (duxisches
Wetter), Quelle: Birgit Zeitler
- Ebbelwoi: Apfelwein. Die bekannte Apfelweinkelterei
"Höhl" (Markenzeichen "Blauer Bock") liegt im Stadtgebiet von
Hoch-stadt, einer Nachbargemeinde von Dörnigheim.
- Ebbelwoischnut: Dem hessischen Nationalgetränk sehr
stark zusprechende Person, Quelle: Birgit Zeitler
- ebbes: ein bisschen, Quelle: Birgit Zeitler
- ehwe langts: jetzt reicht es, zum Beispiel als Einleitung
zu einer Schelte für Kinder. [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- ei Gude: nicht unübliche Begrüßung.
[Sprechprobe von Gunter Heim:
, aufgenommen 2000]
- ein druff mache: einen trinken gehen. [Sprechprobe von
Gunter Heim:
, aufgenommen 2000]
- ennaus: hinaus, raus, Quelle: Birgit Zeitler
- enuff: nach oben, Andreas
Dollmann ergänzt hierzu noch: "eninn" = "drinnen ; rein
kommen" oder auch nur "ninn" Beispiel: "Kommt endlich eninn (Komm ninn)
= "Kommt endlich rein" (Zum Beispiel zu Kindern) "Komm ninn" (Komm
rein). Ich kenne es auch als "enei" oder auch nur "nei" "Schön das
ihr hier seit kommt doch nei (..kommt doch enei)" ----"nei un naus" =
"rein und raus". Dazu auch "hinnenei" = "hintenrein"
- enunner: nach unten
- enüwwer: hinüber
- erumdorzele: herumtaumeln, wie besoffen
- erumlammediern: klagen, lamentieren, Quelle: Birgit Zeitler
- es schütt wie aus Eimer: es regnet wie aus Eimern,
stark
- eube: sich melden, Bescheid geben (eub dich, wann de komme
willst!), Quelle: Birgit Zeitler
- Eulsnas (schwierig zu übersetzen, vielleicht am
ehesten "ängstliches Mädchen"?), Quelle: Birgit Zeitler aus
Dörnigheim, Jahr-gang 1966
- ewitt: dagegen. Beispiel: Als ich als Kind einen
vogelkundigen Nachbarn danach frug, was ich mit einer verletzten Taube
ma-chen sollte antortete er: Schmeiß se ewitt. Er meinte damit,
sie gegen einen Mauer zu werfen. Astrid Schulze aus Wachenbuchen sagt,
daß es eher "dewitt" heißt.
- Ferz: Unsinn, neumodischer Kram (des sin doch Ferz! Der hat
nur Ferz im Kopp!), Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe von Gunter
Heim:
,
aufgenommen 2000], Superlativ: Ferz uff Krücke!
- Feuermerschel: Person die gerne zündelt, Quelle:
Birgit Zeitler
- Fittzel: ein kleines Stück. Beispiel: geb mer ma den
Fittzel Babier = gebe mir bitte einmal dieses Stück Papier
- Fissematente: aus der Zeit der französischen Besatzung
unter Napoleon entstanden. Französische Offiziere sollen angeblich
deutsche Frauen und Mädchen mit den Worten "visité ma
tente" (=besuchen Sie mein Zelt) eingeladen haben. Daraus sind des
öfteren Kinder entstanden, mit denen natürlich niemand etwas
rechtes anfangen konnte. Aus visité ma tente wurde die
Verball-hornung Fissematenten, was heute das Ergebnis und den Akt des
Unfuges bezeichnet. Beispiel: Mach eh ma so kaa Fissematen-te. Dieses
Wort wird auch im Rheinland gebraucht. [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Fleehbutz: Hund, Promenadenmischung, Quelle: Birgit Zeitler
- Fleehhaub: schlafmütziger Mensch, Quelle: Birgit
Zeitler
- Flitsch hänge lasse: die Flitsch hänge lasse =
Die Flinte ins Korn werfen
- Flitsch: Flügel (kann ich vom halwe Hähnsche de
Flitsch krieje?), Quelle: Birgit Zeitler
- Flodde Oddo: Dünnschiss. Beispiel: Der hadd de floddde
Oddo.
- Formosa: alter Name für Taiwan
- Fortzklobber: Mofa. [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Forz: dem liejt en Forz quer: Dem liegt ein Magenwind quer
in der Verdauung, der hat ein Wehwehchen, er ist leicht krank oder
verstimmt, dem passt etwas nicht.
- Fratz: Eingebildete Person oder böses
Gesicht. Quelle: Christel Dias geb. Lapp, Hanford, CA, USA
- Frankfurter Wörschtsche: etwas beleidigender Ausdruck
für einen gebürtigen Frankfurter. Dieser Begriff wurde mir im
Jahr 2000 von einem Frankfurter zugeschickt. Ich lernte ihn in meiner
Kindheit nicht kennen.
- Franzoseweißbrot: Stangenweißbrot, wie Baguette
- Freckel: Ferkel. Quelle: Astrid Schulze, Wachenbuchen
- Frierhutzel: Schnell frierende Person, Quelle: Birgit
Zeitler
- fuckeln oder fuggele: Schwarzmarkt Handel treiben. Hat das
etwas mit der Handelsfamilie der Fugger aus Augsburg (16. Jahrundert)
zu tun?
- fuihaase (sehr schwer zu übersetzen, vielleicht auch
andere Schreibweise: "ich du (tue) dich fuihaase" = vertreiben,
verjagen oder vielleicht auch "Bei'n Deiwel jaache"), Quelle: Birgit
Zeitler aus Dörnigheim, Jahrgang 1966
- Fuldern: gierig essen, ohne Anstand etwas in sich
hineinwürgen. Ein Markscheider aus der Wetterau lernte in der
Schule (1970er Jahre) die folgende Erklärung. Vor langer Zeit -
vielleicht vor dem ersten Weltkrieg - kamen Erntehelfer aus dem Raum
Fulda, Flieden in die Frankfurter Gegend. Deren Verhalten muß
wohl den Begriff geprägt haben. Ein Fulder ist ein Rüpel. Es
gibt noch heute eine Gaststätte irgendwo zwischen Bad Vilbel und
Frankfurt "Zum Fulder". Beispiel: Du ma net so fuldern. [Sprechprobe
von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Funzel: Nicht sehr helles Licht. Quelle:
Christel Dias geb. Lapp, Hanford, CA, USA
- gää: nicht wahr? Beispiel: Dess iss doch gar net
emah so schlecht, gää!
- Gaagel (grosser dürrer Mensch), Quelle: Birgit Zeitler
aus Dörnigheim, Jahrgang 1966
- Gaawer: Speichel, Quelle: Birgit Zeitler
- gaawern: sabbern, Quelle: Birgit Zeitler. [Sprechprobe von
Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Galern: herumalbern. Eine
Kuriosiät sei hierzu angemerkt: Das altgriechische Wort für
komisch, lächerlich heisst "geloioj"
(= geloios).
- gar nett: überhaupt nicht
- garschdisch: böse, unfreundlich, Quelle: Birgit Zeitler
- Gaul: Pferd
- gauze: bellen (eines Hundes)
- Geärwer: Halt net so e Geärwer ab = sei nicht so
umständlich, übertreibs nicht so!), Quelle: Birgit Zeitler
aus Dörnigheim, Jahrgang 1966
- gebschnitzich: sei net immer so gebschnitzich -- was soviel
bedeutet wie net immer so großzügig sein usw. Quelle: Andreas Steul
- Gedöns: Geschrei um nix, Umstand, Quelle: Birgit
Zeitler
- Gefuhrwerk: Hantier, Aufwand, Umstand
- geh' fort: "gehe weg" oder auch "was Du nicht sagst"
- Gehleroiwe: gelbe Rübern = Karotten. [Sprechprobe von
Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Gehleriewe: so nennen sich die Hanauer selbst (=Karotten
siehe Gehleroiwe). Quelle: Volker Schenk aus Hanau
- Gekrisch: Geschrei, Quelle: Birgit Zeitler
- Gekritzel: Schlechte Handschrift "Dei
Gekritzel kann kaan Mensch lese!" Quelle: Christel Dias geb. Lapp,
Hanford, CA, USA
- Gekruschel: Hantier, lästiges Kleinzeug
- Gekwellte: Pellkartoffeln. Quelle: Astrid Schulze,
Wachenbuchen
- Gelersch: Zeug mit dem man Hantier hat
- gelle?: nicht wahr?, Quelle: Birgit Zeitler
- Gelumps: altes Gerümpel, Quelle: Birgit Zeitler
- Gemaafaulenser: Mitarbeiter der städtischen Betriebe
und Verwaltungen
- Geripptedeckel: das passende Deckelchen für das
Gerippte, Quelle: Birgit Zeitler aus Dörnigheim, Jahrgang 1966
- Geripptes: das passende Glas für den Schobbe,
natürlich 0,3 l!, Quelle: Birgit Zeitler aus Dörnigheim,
Jahrgang 1966
- Geröhste: Bratkartoffeln (Betonung auf langem
"ö"). Beispiel: geh mer maa net uff die Geröhste = gehe mir
nicht auf die Nerven.
- Gesox: unliebsame Personen
- Gesteck: grosses (?) Mädchen, Quelle: Birgit Zeitler
aus Dörnigheim, Jahrgang 1966
- gestobbte voll: vollkommen satt, Quelle: Birgit Zeitler
- Gestobbte: wörtlich: Gestopfte = reiche Leute.
[Sprechprobe von Gunter Heim:
, aufgenommen 2000]
- Gewellte: Pellkartoffeln
- Gewiddermensch: jähzorniges, immer seinen Kopf
durchsetzen wollendes Mädchen, Quelle: Birgit Zeitler
- Gickel: Huhn (vergleiche englisch: chicken)
- giekse: stechen, pieksen, Quelle: Birgit Zeitler
- giggele: kichern. Beispielhafte Ermahnung zu Kindern:
hört e mah mit dem Gegiggel uff!
- gimmel e moh her: Komm einmal her
- Gockel: Hahn (vergleiche englisch: cock)
- goijl: Gurgel. Beispiel: "Dehm ahle Sack dreh isch noch
emah die Goijl um!" [Sprechprobe von Gunter Heim:
,
aufgenommen 2000]
- Goode: Patin, Quelle: Birgit Zeitler
- Gorks: gieriger Mensch siehe auch "Ungeneu" oder "Allmei",
Quelle: Birgit
- gorkse: rülpsen
- Gorschelputzer: billiger Alkohol, Fusel. Quelle: Astrid
Schulze, Wachenbuchen
- Gorschelschwenker: ein guter Tropfen (vermutlich). Dieser
Begriff wurde mir im Jahr 2000 von einem Frankfurter zugeschickt. Ich
lernte ihn in meiner Kindheit nicht kennen.
- Grissel: Bösartiger Mensch. Quelle:
Christel Dias geb. Lapp, Hanford, CA, USA
- gritzegrau: intensives Grau, Quelle: Birgit Zeitler
- Grotze: kleines Kind, Andreas
Dollmann ergänzt hierzu noch: Das Wort "Grotze" kenne ich auch
als ähnlichen Begriff wie "Schlawitsche" z.B.: "..unn dann hat
isch en am Grotze den Simbel" = "...und dann hatte ich ihn am Kragen
gepackt den Idiot."
- Grü Soß: Leckere Speise aus Sauerrahm mit sehr
vielen passierten Kräutern darin. Wird mit heißen Kartoffeln
gegessen. Wird viel in Sachsenhausen serviert.
- gugge: sehen
- Guggelhäusi: Ein Guggelhäusi machen - ein kleines
Kind so ins Kissen und Bettzeug einkuscheln, dass nur noch die Augen
rausgucken (Guggelscher = Augen), Quelle: Birgit Zeitler
- Gusch: Mund. Dieser Begriff wurde mir im Jahr 2000 von
einem Frankfurter zugeschickt. Ich kannte ihn aus der Kindheit, er war
in Dörnigheim aber meiner Erinnerung nach eher ungebräuchlich.
- Guude!: Hallo!, Quelle: Birgit Zeitler
- Guz: Bonbon. Beispiel: Geb dem Kinn doch noch eh Guz.
[Sprechprobe von Gunter Heim:
, aufgenommen 2000], Andreas Dollmann ergänzt
hierzu noch: "Bonbon" kenne ich, wie es bei euch schon steht als "Guz",
bzw. "Guzelle" aber auch als "Knolle". z.B.: "Beim Faschingsumzuch
werfen se viele Knolle." = "Beim Faschingsumzug werden viele Bonbons
geworfen"
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